Warum Schaumverbände? Wunden heilen schneller! | Richtiger Versand

2021-12-14 18:22:14 By : Ms. Julia zhang

Eine wirksame Wundversorgung muss sich an der Beschaffenheit der Wunde und der angrenzenden Hautareale orientieren. Schaumverbände eignen sich aufgrund ihrer Saugfähigkeit besonders für mittlere bis große Exsudatmengen. Sie sorgen für ein optimales Heilungsmilieu und können mehrere Tage auf der Wunde belassen werden, was für eine ausreichende Wundruhe sorgt.

Schaumstoffpolster bestehen in der Regel aus Polyurethan-Polymeren. Sie haben eine hohe Aufnahmekapazität, weshalb sie ein Vielfaches ihres Trockengewichts an Flüssigkeit aufnehmen können. Da sich Polyurethanschaumverbände bei Kontakt mit dem Wundexsudat in alle Richtungen ausdehnen, sind sie form- und formstabil. Es stehen jedoch zahlreiche Sonderformen zur Verfügung, darunter auch Schaumverbände aus Hydropolymeren, die bei Exsudataufnahme nur vertikal quellen, was das Auftreten von Mazerationen am Wundrand minimiert.

Schaumverbände werden während der Entzündungs-/Exsudationsphase und der Proliferations-/Granulationsphase verwendet. Sie ermöglichen einen guten Feuchtigkeitshaushalt im Wundbereich, der den Prinzipien der modernen hydroaktiven Wundbehandlung entspricht. Demnach heilen Wunden schneller, wenn sie feucht und warm gehalten werden. Gleichzeitig müssen überschüssiges Exsudat und schädliche Bestandteile entfernt werden. Schaumstoffpads verhindern durch ihre hohe Saugkraft einerseits die Ansammlung von Exsudat, andererseits sorgt eine semipermeable, keimdichte Polyurethanfolie für den Wasser- und Gasaustausch und damit die Aufrechterhaltung eines idealen Wundmilieus. Dank der leicht dämpfenden Wirkung wird der frische Stoff zudem vor traumatischen Einflüssen geschützt. Beliebt sind Schaumverbände auch wegen ihrer teils selbstklebenden Eigenschaften, die einen zuverlässigen Halt garantieren. Sie können je nach Exsudatmenge bis zu sieben Tage auf der Wunde verbleiben und ermöglichen so eine ausreichende Wundruhe.

Wundversorgung nach der Pandemie: Jetzt zur IWC 2021 anmelden!

Grundsätzlich eignen sich Schaumverbände für alle nicht infizierten und nicht infektanfälligen Wunden, die Exsudat fördern. Zu den Indikationen gehören neben exsudierenden Abschürfungen diabetische Fußgeschwüre, Beingeschwüre, Dekubitus, Spalthautentfernungsstellen und Verbrennungen zweiten Grades. Kontraindikationen sind trockene Wunden, Bisswunden und Pilzinfektionen sowie Hautschäden durch chronische Infektionen. Die Anwendung unter Kompressionsverbänden ist möglich.

Die Wahl des Schaumverbandes hängt von der Exsudatmenge, der Art der Wunde und den angrenzenden Hautarealen ab. Zum einen stehen großporige Schäume zur Verfügung, die sich aufgrund ihrer starken granulationsfördernden Wirkung besonders für tiefe Wunden eignen. Allerdings besteht ein erhöhtes Risiko, dass Granulationsgewebe in die Poren des Schaums einwächst, was zu einem schmerzhaften Verbandswechsel führen kann. Bei sehr stark exsudierenden Wunden empfehlen wir die Verwendung einer Wundauflage mit Superabsorber oder der Hydrofiber® Wundauflage, um die Aufnahmefähigkeit und den Schutz des Wundrandes zu gewährleisten. Auch für Wundhöhlen (zB "Kavität") sollten nur spezielle Produkte verwendet werden.

Bei flachen, weniger exsudierenden Wunden sollten feinporige Schaumverbände bevorzugt werden. Diese haben eine geringere Saugkraft als großporige Schäume, wodurch die Gefahr des Austrocknens der Wunde geringer ist. Die feinporige Struktur haftet auch weniger an dem Gewebe. Dickes, zähes Exsudat kann jedoch von vielen dieser Produkte nur unzureichend aufgenommen werden. In diesen Fällen sind grobporige Schäume eine Alternative.

Schaumverbände mit Hydrofiber®-Wundkontaktschicht nehmen auch zähflüssiges oder dickes Exsudat sehr gut auf, da sie nicht vollständig silikonisiert sind und ermöglichen durch ihre exakte Anpassung an das Wundbett einen schnellen und guten Exsudattransfer in die inneren Schichten des Schaumverband.

Schaumstoff-Wundauflagen sind auch mit speziellen Beschichtungen für beanspruchte Haut erhältlich, zB mit Softgel, Hydrogel, mikroadhäsiver Hydrokolloidmasse oder einer zusätzlichen Wundabstandsschicht. Eine Behandlungsmöglichkeit für besonders empfindliche Haut sind auch silikonisierte Wundauflagen, beispielsweise bei Pergamenthaut, Thiersch-Entfernungspunkten, Brandwunden oder Hypergranulation. Ein Vorteil von silikonisierten Schaumverbänden besteht darin, dass sie leicht an der gesunden umgebenden Haut haften, ohne diese zu reizen oder zu verletzen. Daher eignen sich Silikonschaumverbände besonders für sehr empfindliche Haut oder Pergamenthaut.

Gleichzeitig kleben die beschichteten Kontaktflächen seltener am Wundgrund, was einen atraumatischen und schmerzfreien Verbandwechsel ermöglicht. Da Silikon hypoallergene Eigenschaften besitzt, sind entsprechend beschichtete Verbände auch für Allergiker und Kinder geeignet. Schließlich führt die frühzeitige und regelmäßige Anwendung von Silikon zu einer teilweise deutlichen Verbesserung der Narbenqualität.

Allerdings sind auch bei den silikonisierten Schäumen Unterschiede zu beachten: Im Gegensatz zu herkömmlichen Silikonschaumverbänden bildet die integrierte Hydrofiber®-Schicht des seit Anfang Oktober erhältlichen AQUACEL® Foam Pro ein Gel im Verbandskern, das absorbiert und schließt überschüssiges Exsudat und schädliche Bestandteile ein. Auch die Gefahr einer Mazeration der wundumgebenden Haut wird bei der Anwendung des neuen AQUACEL® Foam Pro deutlich reduziert, da es nur vertikal aufquillt und somit eine seitliche Ausbreitung des Exsudats verhindert wird. Dank seiner vollflächigen Silikon-Wundkontaktschicht haftet der neue Schaumverband auch an anspruchsvollen Körperstellen sehr zuverlässig und kann bei Bedarf sogar zugeschnitten werden

Dissemond J, Kröger K: Chronische Wunden - Diagnostik - Therapie - Pflege. Elsevier Verlag 2020

Gold MH, Berman B, Clementoni MT, Gauglitz GG, Nahai F, Murcia C. Aktualisierte internationale klinische Empfehlungen zum Narbenmanagement: Teil 1 – Bewertung der Evidenz. Dermacol Surg 2014; 40 (8): 817-24

von Reibnitz C, Skowronsky A: Wundversorgung von A - Z. Springer Verlag 2018

Universitätsspital Basel: Leitfaden zum Wundmanagement. Christina Settelen, Denise Stebler-Schärz, Barbara Egger, 2011, http://www.unispital-basel.ch, zuletzt

1.100 Teilnehmer wurden zum 12. Interdisziplinären Wundkongress in Köln begrüßt! Mit spannenden Vorträgen sowie interaktiven Workshops und Symposien endete der Kongress erfolgreich.

Wundpatienten haben keine Lobby und werden bei Entscheidungsträgern in der Politik und bei den Kostenträgern wenig beachtet. Nicht so in Rheinland-Pfalz.

Chronische Wunden bedeuten eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität. Die Therapiemöglichkeiten sind vielfältig, nach aktuellen Forschungsergebnissen hat sich die Behandlung chronischer Wunden mit einer Fischhauttransplantation als äußerst wirksam erwiesen.

Abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter und wir liefern Ihnen die wichtigsten Neuigkeiten direkt in Ihr Postfach.